Via Francigena mit der Hängematte - Tag 6 - Castello bis San Germano Vercellese
Ein kleines Stück Wald und ein Paul in freier Wildbahn. Das klang doch nach dem Stoff aus dem eine gute Nacht gemacht ist. Der Soundtrack des Abends, und der ganzen Nacht war eine Eule die mit ihrem "Uhhhuuu" die Stimmung erhellte. Auch andere possierliche Tierchen, sprangen auf und ab. Was es war wusste ich allerdings nicht. Woher auch? Mein Heimatkunde Unterricht ist schon ein paar Tage her.
Nur der Morgen, war nicht ganz so romantisch wie es die vorherigen Worte verheißen könnten.
Gegen drei Uhr morgens erwachte ich, weil es so klang als würde es regnen.
Schlauer Paul tut, was schlaue Pauls so tun und schaute aufs Handy nach dem Wetter. Die Wetterapp sagte eindeutig : kein Regen.
Also wieder versuchen zu schlafen. Als es mir dann ins Gesicht tropfte, das selbe Spiel noch mal.
Die Wetterapp ist sich sicher: kein Regen. Als ich komplett nass war, so gegen 5, stand ich dann doch auf und installierte das Tarp. Dauerte ganze 5 Minuten. Aber man muss halt erstmal über seinen Schweinehund springen. Bei wie vielen anderen** Dingen im Leben ist das denn auch so?**
Weswegen ich hier heute solche Romane schreibe, bevor ich überhaupt anfange über den Weg zu berichten, ist dass es über den Weg nicht viel zu erzählen gibt. Genauso wenig, wie es die nächsten 10 Tage zu berichten geben wird 😜.
Ich bin in der Po Ebene angekommen. Wer wollte da nicht schon immer mal hin? Im Pilgerforum wurde der Abschnitt wie folgt beschrieben: "Ab jetzt wirds spannend, oder auch nicht 😜".
Den ganzen Vormittag war so viel Nebel, man konnte fast nix sehen. Aber es ging nochmal ein kleines Stück bergab, bevor es ab dann nur noch geradeaus gehen wird.
Die Ebene ist das fruchtbarste Land Italiens. Es gibt dort eins : Farmen.
Es werden Getreide, Reis, Mais, Obst und andere lustige Dinge angebaut und das auf aller zur Verfügung stehender Fläche. Überall befinden sich kleine oder große Wasserkanäle. Und Ansonsten Felder. Kein Baum, wenige Sträucher und ab und an mal eine Autobahn oder Bahnstrecke. Aber hey: Wer braucht schon Wald oder so, wird völlig überbewertet.
Auch ein paar kleine verlassene Dörfer lagen auf dem Weg. Als ich aus einem hinaus trat und mich umschaute, sah man noch einmal kurz die Alpen im Sonnenlicht glänzen. Das war sooo schön 😍.
Es war sehr schwer einen Schlafplatz zu ergattern, wegen den fehlenden Bäumen. Aber mir gelang es doch, zwei Bäume zwischen Bahnstrecke, Autobahn und Bundesstraße zu finden. Ich musste natürlich kurz noch ein bisschen Gestrüpp beräumen. Aber naja so ist das.
Heute bin ich 26,6km, davon 39m bergauf und 236m bergab gelaufen.
Kommentare