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Via Francigena mit der Hängematte - Tag 17 - Casola Vila bis Berceto

Via Francigena mit der Hängematte - Tag 17 - Casola Vila bis Berceto

Heute Nacht wurde ich von einem grasendem Reh überrascht, welches direkt neben meinem Unterschlupf stand. Nach altbekannter Manier ließ ich mal wieder einen guten alten Schrei los. Auf einmal fing das Reg an zu bellen, was das Zeug hielt und war auf den Weg zurück in den Wald. Was für eine Nacht.

Am Morgen fing es an zu regnen. Das sollte auch den ganzen Tag so bleiben. Was es ziemlich nass, neblig und ab und zu wunderschön machte.

Wie vom Tag zuvor gewohnt, ging es erstmal wieder bergauf. Massiv bergauf. Oben angekommen gab es die beste Aussicht des Tages. Einen Blick über die Berge, der Nebel unten im Tal, und ein paar Wolken die darüber ziehen. Sieht ein bisschen so aus wie im Bild von Casper David Friedrich. Das eine Wo unten die Felsen sind und er da oben so steht und schaut. Du weist welches ich meine oder?

Die nächsten Kilometer ging es aber dann direkt in den Nebel und man konnte stellen weiße die Hand vor Augen nicht sehen.
Komplett durchnässt und ein bisschen genervt, erreichte ich den Ort Berceto nach 15.2 km 701 m hoch und 650m runter.

Mir reichte es. Das soll der schönste Abschnitt der ganzen Tour sein und ich sehe nichts. Ich war sicher, dass ich auf besseres Wetter warten muss.
Darum suchte ich mir bei Google das nächst gelegene Hostel. Dort angekommen, machte natürlich niemals auf. Allerdings war die Tür offen und ich ging hinauf an die nächste Tür, welche auch offen war. Komisch. Oft geklingelt, keiner kam. Danach rief ich bei Nummer an, welche neben der Tür stand. Und die Frau sagte mir das das Hostel geschlossen ist.

Plötzlich öffnete ein Mann die Tür und sagte mit britischen Akzent. " Bist du ein Pilger? Die haben schon gesagt das solche kommen können. Ich habe die Wohnung für den ganzen Monat gemietet. Aber hey, komm rein."

Und so kam es, dass ich mit einem Briten, der sich hier ein Grundstück kaufen will, allerdings nichts so richtig mit seinem Leben anzufangen weiß und ein bisschen hin und her gerissen ist, in einer Wohnung wohnte. Also nur kurz, aber immerhin.

Wir waren dann ein bisschen was essen, Wein trinken und haben den ganzen Abend gequatscht. Und ich denke ich werde auch noch einen weiteren Tag hier bleiben. Wieso auch nicht.