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Via Francigena mit der Hängematte - Tag 14 - Cascina Riglio bis Fidenza

Via Francigena mit der Hängematte - Tag 14 - Cascina Riglio bis Fidenza

Der Tag begann im Nebel. Ein Blick über die Felder war trotzdem zu erhaschen und die Sonne bahnte sich langsam ihren Weg durch den Dunst. Es war eine gute Nacht. Keine Tiere, Menschen oder Regen in Sicht, nur acht Stunden ruhiger Schlaf.

Es ging, wie üblich, über Felder. Aber ab morgen (oder übermorgen, falls ich einen wahrlich wohlverdienten Erholungstag einlege) geht es wieder in die Berge. Das Wetter soll nicht sonderlich toll werden.

Nach ein paar Stunden, kam ich in einer kleinen Stadt Fiorenzuola d'Arda an.
Was ein interessanter und komischer Ort.
Im lokalen Café, was vor coolen Bildern nur so überfloss, waren super viele extrovertiert Leute, die laut redeten, ab und zu tanzten und Whiskey tranken und jeder hatte Spaß.
Um 10 morgens.
Wieso auch nicht.
Dazu gab es noch überall Plakate für ein Banksy und Warhol Festival. Die beiden zusammen in einem Plakat zu erwähnen grenzt auch ein wenig an Blasphemie 😅.

Meine Streckenplanung war heute ein wenig dodgy. Egal wie ich es drehe und schiebe, ich muss irgendwie in der nächsten Stadt schlafen oder knapp 40km laufen um Bäume zu finden.
Das kann als Notfallplan funktionieren, aber ansonsten nicht.
Und ja, ich plane immer noch. Und das nicht zu knapp. Eigentlich sollte man das beim Pilgern und generell im Leben nicht so extrem. Aber das gibt mir Sicherheit in der Unsicherheit. Ich bin auch nicht böse oder fühle mich schlecht wenn Pläne nicht funktionieren. Das ist völlig okay, aber haben muss ich diese erst einmal. Heute hatte ich plan A bis D.

  • A: in Fidenza, der nächsten größeren Stadt, in Hostel A - angerufen habe ich schon und keiner hat geantwortet
  • B: das gleiche mit Hostel B, wenn A nicht klappt
  • C: in der Kirche schlafen
  • D: Notfall plan ausführen.

In Fidenza angekommen, war bei plan A bis C niemand da. Natürlich.
Und da ich wirklich, wirklich, wirklich nicht mehr laufen wollte, bin ich im Hotel abgestiegen.
Jo, dummer Notfall plan der nicht für jeden Pilger möglich ist. Aber ich hab es trotzdem gemacht. Lucky me. Ich fühl mich ein bisschen schlecht deswegen.

Trotzdem verspüre ich immer dieses komische Gefühl, wenn ich irgendwo bin und noch keinen Schlafplatz für die Nacht habe. Vor allem wenn ich weiß das ich ansonsten super weit laufen muss .
Anstatt loszulassen und darauf zu vertrauen das sich was ergibt, muss ich planen. Wie geht es dir dabei?

Ich werde jetzt jedenfalls erstmal 2 Tage in Fidenza bleiben und meine Füße ausruhen. Die nächste Woche wird spannend. Achso, die Tagesetappe waren 30.5km.


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