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Via Francigena mit der Hängematte - Tag 4 - Castello di Castruzzone bis Monte Capra

Via Francigena mit der Hängematte - Tag 4 - Castello di Castruzzone bis Monte Capra

Der Schreck von gestern saß mir doch noch ein wenig in den Knochen. Das Aufstehen viel schwer, denn geschlafen hatte ich nicht sonderlich viel. Aber ich aber viel gelernt und überlebt. Jippie.
Aber alles wurde deutlich besser als die Sonne über den Bergen ihren strahlenden Tag begann.

Nach dem Frühstück und dem aufschreiben der Ereignisse war ich wieder bei 100 Prozent. Naja zumindest 95.

Es ging direkt bergauf, über einen alten mystischen Pfad, über dem wohl schon seit tausenden von Jahren tausende und tausende von Menschen gewandert sind.
Oben angekommen bot sich mir ein atemberaubender Ausblick auf die Berge. Ein letztes Mal, wie ich feststellte, denn in die andere Richtung war schon die Po Ebene zu sehen, durch die es die nächsten 10 Tage gehen sollte. Die Po Ebene heißt so, weil der Fluss Po da entlang fliest. Es ist das größte Flachland Italiens und erstreckt sich von Ost nach West im Norden.
Ach, ich werde euch vermissen Berge. 😁

Nach einem langen Abstieg, durch tolle Weinberge, traf ich zum ersten Mal richtige Pilger. Ein altes Ehepaar aus Salisbury. Endlich mal wieder richtig englisch sprechen. Sie sind schon seit knapp 9 Monaten wieder unterwegs, nachdem sie Corona bedingt eine Zwangspause einlegen mussten. Von Britannien bis hier her ist es halt auch ein Stück. Sie haben alle ihre Etappen, alle Unterkünfte voraus gebucht. Das wäre ja nix für mich. Wenn man nämlich so viel plant, muss man dann auch jeden Tag dort ankommen. Egal ob es einem gut oder schlecht geht, es regnet oder die Sonne scheint. Vermutlich werden sie mich auch nicht sonderlich lange begleiten, denn sie laufen ca. 20km am Tag und ich deutlich mehr. Aber so ist das Leben.

Mittags durfte ich in eine Pizzeria einkehren, die wie eigentlich alle Pizzerien in Italien, mittags keine Pizza verkaufen. Und naja, abends wird es 18 Uhr dunkel, und die Restaurants machen erst 19 Uhr wieder auf. Das verträgt sich leider nicht mit meinem Camping Tagesplan, da ich unbedingt die Hängematte aufgehängt haben will, bevor es dunkel wird.
Was an sich auch Sinn macht. Oder was denkst du?

Restaurants zum Mittag in Italien zu beschreiben kann man mit einem Wort: Chaos. Einer schreit hier, drei schreien da, einer rennt links und der andere durch die Mitte nach draußen. Am Ende hat man etwas zu essen, Kaffee, Wein und alles was man braucht, ist gut gesättigt und glücklich.

Am Ende des Tages wollte ich eigentlich in einer Herberge in Ivrea schlafen, drum habe ich versucht etliche durch zu telefonieren.
Ivrea ist bis jetzt die größte Stadt durch die ich gelaufen bin. Hier gibt's es wieder viele Schlösser, Burgen und Museen. Darum wollte ich hier gerne die Nacht verbringen.
Aber daraus wurde nix. Keiner ging ans Telefon und als ich in der Stadt ankam, war ich zu faul auf die Suche zu gehen. Also wieder campen. Eine Dusche wäre halt mal schön nach 5 Tagen.. Aber geht 😂

Übrigens habe ich das Vale D'Aosta verlassen und bin jetzt in der nächsten Provinz angekommen : Piemont.
Mein Nachtlager schlug ich an einem tollen kleinen See auf und ich schlief wie ein Murmeltier. Die heutige Etappen war 21,7km lang und es ging 350m bergauf und 603 m bergab.


Via Francigena - Paul Goes Worldwide
Pilgern entlang der Via Francigena von Aosta nach Rom 🏕️🥾 Weitwandern in Italien 🇮🇹⛰️
Mehr Tipps und Tricks zur Via Francigena findest du hier
GPX Dateien für die Via Francigena
Natürlich habe ich auch für alle Etappen GPX Dateien zur Verfügung Gestellt, damit ihr genau dort campen könnt, wo ich gecampt und auch genau das seht was ich gesehen habe.
Und hier gibt es die Etappen als GPX Dateien zum herunterladen und nachwandern