Camping in Italien und auf der Via Francigena
Wie sieht es denn mit Wildcampen in Italien aus?
Das wichtigste zuerst: Camping ist in Italien prinzipiell verboten.
Interessiert es jemanden wenn man Wildcampt? Nein.
Ist es ein Problem irgendwo zu campen? Nein.
Ist es gefährlich? Nein. Solange man sich an ein paar Regeln hält.
Aber warum reden wir dann darüber?
Weil ich, genau wie du, der hier auf der Website gelandet ist, anfänglich Zweifel hatte
In Italien ist das Wildcampen generell untersagt. Wenn du dabei erwischt wirst, kann es sein, dass du eine Strafe zwischen 100 und 500 Euro zahlen musst, je nachdem wo, wie und wann du erwischt wirst.
Es gibt allerdings Ausnahmen. Das gilt zum Beispiel für das Wiederherstellen der Fahrbereitschaft an Straßen und Wegen oder, eher für uns relevant, falls man von der Dunkelheit überrascht wird.
Es gilt, dass man von Abenddämmerung bis zur Morgendämmerung ein Nachtlager aufschlagen kann, falls man nicht "rechtzeitig" von seiner Wanderung zurückkehren konnte. An sich müsste man das bei der zuständigen Gemeinde vorher anmelden aber ganz ehrlich, man wird sich immer aus dem Bußgeld herausreden können wenn man den gesunden Menschenverstand einsetzt und nicht gerade in den größten Touristengebieten campt.
Ich habe 29 Nächte gecampt. Dabei habe ich ein einziges Mal am Morgen einen Menschen gesehen. Das war ein Jäger der gerade mit seinem süßen Hund nach Beute gesucht hat. Er war definitiv mehr erschrocken als ich, mich zu sehen und war schneller wieder weg als man schauen konnte, aber erst nachdem er sich viermal entschuldigt hat, mich gestört zu haben.
Aber was muss ich beachten:
- Bleibe, wenn möglich, maximal eine Nacht am selben Ort.
- Versuche nur entlang von markierten Wanderwegen zu campen. Falls sich doch jemand beschweren sollte, kann man immer noch sagen, dass man Wanderer oder Pilger ist.
- Campe entweder dort wo dich wirklich niemand sieht, oder so offensichtlich wie möglich. Klingt komisch oder? Ist aber logisch. Wenn du super offensichtlich campst, denkt keiner das eine Gefahr von dir ausgeht.
- Mache wenn möglich kein Feuer und benutze eine Rotlicht Taschenlampe, falls du im Wald campst, um deine Position nicht zu verraten.
Hier noch ein paar Tipps.
- Am Anfang habe ich immer versucht mir abseits von den Wegen, irgendwo im Wald etwas zu suchen. Das ist nicht notwendig. Sobald man 50m irgendwo zwischen Bäumen steht, findet einen soweiso niemand mehr.
- Falls du irgendwo in der Nähe von Häusern campst und du eindeutig zu sehen bist, kann man auch mit den Leuten reden. Ist nie ein Problem gewesen.
- Die "Ich bin Pilger" Ausrede ist im Notfall immer eine Option.
- Benutzt euren klugen Menschenverstand - wenn sich etwas nicht gut anfühlt ist es das meistens auch nicht.
- Vor wilden Tieren müsst ihr generell eher weniger Angst haben. Es gibt zwar Wölfe, Wildschweine und anderes Getier, dass wird euch aber in der Regel in Ruhe lassen. Es sei denn ihr seid doof, so wie ich und habt Pech. Aber lest hier falls Ihr Tipps noch ein paar Tipps braucht.
Also viel Spaß beim campen und macht euch nicht so viele Gedanken.
Aber wie sieht denn meine Campingausrüstung aus? Ich habe immer mit Hängematte und Tarp gezeltet. Das hat viele Vorteile, aber auch einige Nachteile. Falls du mehr Informationen willst schaue doch mal auf meiner Via Francigena Seite vorbei.